Bacchusbrunnen in der Werkingstraße

   

Der wegen der bildlichen Darstellung eines Bacchus-Kopfes im seitlichen Teil auch „Bacchusbrunnen" genannte Natursteinbrunnen wurde, so weit bekannt, in den Jahren 1910 - 1912 mit der Einrichtung der Grünanlage zwischen der Stadtmauer und der Werkingstraße errichtet.

Der Name „Bacchusbrunnen" stellt eine enge Verbindung zu dem in Heidingsfeld betriebenen Weinbau und dessen Traditionen her, denn Bacchus ist ja der Name des griechisch/römischen Gott des Weines. Am Brunnen feiern die Heidingsfelder Winzer jährlich das traditionelle Werkingstraßen-Weinfest.

Als Material für die Gestaltung des Brunnens wurden Findlinge, wie sie früher in Feld und Flur der Heidingsfelder Gemarkung zu finden waren, verwendet. Aus dieser Zeit, in der Heidingsfeld noch eine selbständige Stadt war, liegen leider keine näheren Angaben zu diesem Brunnen im Archiv der Stadt vor. Dieser Brunnen soll von dem Mitglied der „Hetzfelder Flößerzunft" Carlo Müller aus Grombühl geschaffen worden sein. Carlo Müller, der am 22.12.1905 zu den Flößern kam, hatte den Flößernamen „Schamber". Müller war Bildhauer. In einem Zeitungsartikel vom 15.10.1974 berichtet Oberbaudirektor Erhard Peschel während einer Stadtratssitzung auf Anfrage: „Außer Betrieb sind seit langem die Brunnen in der Grünanlage an der Werkingstraße. Wegen der ständigen Verschmutzung ist das Wasser des Natursteinbrunnens schon seit Kriegsende nicht mehr gelaufen. Es ist auch nicht beabsichtigt den Brunnen zu renovieren."

Aus einer handschriftlichen Notiz aus dem Archiv von Walter Obst geht hervor, dass der Bacchusbrunnen in der Werkingstraße in Heidingsfeld im Jahre 1985 wieder in Betrieb genommen wurde.